06 September 2006

Arbeitsangebot und soziale Multiplikatoren

Die durchschnittlichen Arbeitszeiten variieren stark zwischen den Ländern. Unterschiedliches Arbeitsvolumen ist denn auch eine Erklärung für unterschiedliche BIPs (z.B. EU vs. USA oder Schweiz vs. Deutschland). Sind die Unterschiede kulturell bedingt, d.h. sind sie durch unterschiedliche Präferenzen zu erklären? Vielleicht. Andere Erklärungen sind:
  • Klima

  • Marginaler Steuersatz

  • Gewerkschaftlicher Organisationsgrad, Monopolisierung des Angebots

  • Staatliche Regulierung

  • Vereinbarkeit von Kindern und Beruf

Die Faktoren werden verstärkt duch einen sozialen Multiplikatoreffekt (vgl. Alesina): Wenn meine Freunde weniger arbeiten, wird es für mich interessanter, ebenfalls weniger zu arbeiten. Wenn dagegen sowieso niemand Zeit hat, bringt mir die Arbeitszeit nichts.

Aus diesem Grund sezten sich 5-Tage-Woche oder 42-Stunden-Woche so einhellig durch, obwohl doch wahrscheinlich die invididuellen Präferenzen vielfältigere Arbeitsmodelle begünstigen sollten. Mankiw sieht darin eine Erklärung, warum das individuelle Arbeitsangebot unelastisch, das gesamtwirtschaftliche Angebot dagegen elastisch(er) ist. Gutes Argument für eine Flat Tax!

1 Comments:

At 02 November, 2007 09:50, Blogger du.plex said...

Flat tax ist sicher keine schlechte Sache. Schwierig einzuführen. Der Grund sollte aber nicht einer Erhöhung des BIP sein. In den USA ist möglicherweise ein grösserer Teil der Wirtschaft "monetisiert". In der Schweiz gibt es eine Menge "ehrenamtlicher" Arbeit. Z.B. in der Politik, bei der Feuerwehr, etc. Eine Flexibilisierung (=Erhöhung) der Arbeitszeit würde den nichtmonetären Teil der Wirtschaft wohl reduzieren. Auch wenn dabei das BIP steigt, die "Wohlfahrt" könnte dabei abnehmen.

 

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